Karin Spiegl

Scheiden-trockenheit

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pink dessert in the background - symbolize dryness - woman wears pink panties in the front.

„Mythos: Wer nicht feucht wird, ist auch nicht geil! Stimmt definitiv nicht! Scheidentrockenheit hat ganz andere Ursachen.”

Scheidentrockenheit – Ursachen, Mythen &  Möglichkeiten

Vielleicht kennst du das aus eigener Erfahrung: Mit deiner*deinem Liebsten geht’s gerade zur Sache, du hast richtig Lust und bist voll dabei. Doch als er*sie versucht, in dich einzudringen, klappt es nicht – deine Vagina fühlt sich unangenehm trocken an und „irgendwie blockiert“. Wenn es öfter vorkommt, dass du trotz sexueller Erregung einfach nicht feucht wirst oder sogar Schmerzen beim Sex hast, ist dieser Beitrag hilfreich für dich: Wir sehen uns die Gründe für Scheidentrockenheit an und zeigen dir, was du dagegen tun kannst.* 

© Deon Black

Brennen und Entzündungen: Typische Symptome von Scheidentrockenheit

Als wären Schmerzen beim Sex nicht schon schlimm genug, bringt Scheidentrockenheit noch weitere unangenehme Symptome mit sich: Zu den typischen Symptomen zählen Brennen, Juckreiz sowie ein unangenehmes Druckgefühl. Letzteres ist übrigens auch typisch für eine beginnende Zystitits, also eine Blasenentzündung, die wiederum durch anhaltende Scheidentrockenheit begünstigt wird – juhu. 

Doch wie kommt das? Das feuchte Sekret der Scheidenflüssigkeit erfüllt nicht nur beim Sex seinen Zweck, sondern hat auch eine wichtige Schutzfunktion für die Vagina, da es sich wie ein schützender Film um die Scheidenwand legt. Produziert unsere Scheide zu wenig davon, haben Bakterien ein leichtes Spiel und wir werden anfälliger für Entzündungen und Infektionen. 

Worin liegen die Ursachen von Scheidentrockenheit? 

Die Gründe für Scheidentrockenheit sind unterschiedlich. In vielen Fällen stecken hormonelle Veränderungen dahinter, wie sie etwa während der Schwangerschaft, Stillzeit oder während der Wechseljahre auftreten. Eine trockene Scheide kann aber auch ganz andere Ursachen haben:  

  • hormonelle Veränderungen oder Schwankungen (Östrogenmangel)
  • Stress & psychische Erkrankungen (Depressionen, Angststörungen, Burn-out)
  • Nebenwirkung von Medikamenten
  • Hormonelle Verhütungsmittel (kombinierte Pillen mit niedrigem Östrogengehalt)
  • Begleitsymptom bei verschiedenen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Multiple Sklerose oder Endometriose
  • Bluthochdruck
  • Chemotherapie
  • exzessive oder falsche Intimhygiene
  • häufiger Gebrauch von Tampons
  • Hautreizungen aufgrund synthetischer Stoffe
  • zuviel Alkohol und Nikotin 

WISSENSWERTES

Welche Hausmittel helfen bei Scheidentrockenheit?

Glücklicherweise gibt es sogar eine Reihe an Hausmitteln, die bei Brennen oder Trockenheit sofort Erleichterung schaffen – du bekommst sie rezeptfrei in der Apotheke bzw. hast sie wahrscheinlich sogar in deinem Küchenschrank:

  • Essigbäder 
  • Aloe Vera
  • Rotklee
  • Traubensilberkerze
  • Kokosöl 
  • Olivenöl

3 Tipps für eine gesunde Scheidenflora

closeup of erotic pink rose flowers with water drops

How To: 

  • Richtige Intimhygiene: Finger weg von Seife oder Duschgel, denn diese zerstören den natürlichen Säurehaushalt deiner Vagina. Warmes Wasser reicht völlig aus, um dich untenrum sauber zu machen. 
  • Den Gebrauch von Tampons reduzieren: Wenn deine Scheide zur Trockenheit neigt, solltest du lieber auf Menstruationstassen, Periodenunterwäsche oder Binden umsteigen. 
  • Auf Baumwollunterwäsche umsteigen: Slips aus synthetischen Stoffen können deine Haut reizen – natürliche Materialien sind viel sanfter und verträglicher.

    Mehr zum Thema Intimhygiene findest Du in unserem Artikel hier:
    How To Intimhygiene!

Scheidentrockenheit – und jetzt? 

Die gute Nachricht: Gegen Scheidentrockenheit existieren zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten – diese sind jedoch genauso unterschiedlich wie die Ursachen. Daher auch hier wieder unsere Empfehlung: Ab zu deiner*deinem Gynäkolog*in des Vertrauens und abklären lassen, was bei dir konkret dahintersteckt. 

Sollte deine Scheidentrockenheit hormonelle Ursachen haben, kann dir dein Arzt / deine Ärztin eine Therapie mit Östrogenen verschreiben, entweder in Form von Tabletten, Injektionen oder lokal als Zäpfchen oder Cremes. 

Rezeptfrei in der Apotheke bekommst du hormonfreie Gele, Cremes oder Vaginalzäpfchen zum Befeuchten. Diese enthalten in der Regel Hyaluronsäure oder Glycerol, in manchen Präparaten sind auch zusätzlich Fette enthalten. Um die Scheidenflora aufzubauen – zum Beispiel nach einer Therapie mit Antibiotika – eignet sich auch eine Kur mit milchsäurehaltigen Präparaten. 

Beim Sex kannst du dir mit Gleitgel helfen – benutze einfach soviel davon, damit es für dich angenehm ist. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Varianten: 

  • Auf Wasserbasis: Gleitgel auf Wasserbasis ist ideal für sensible Haut, zieht schnell ein und ist auch in Kombination mit Toys und Kondomen sicher in der Anwendung. 
  • Auf Silikonbasis: Produkte auf Silikonbasis „flutschen“ richtig toll und spenden langanhaltend Feuchtigkeit. Aber Achtung: Einige dieser Gele dürfen nicht mit Silikon-Toys benutzt werden, da sie diese beschädigen können. 
  • Auf Ölbasis: Theoretisch kannst du auch dein Massageöl als Gleitgel verwenden, allerdings niemals in Kombination mit Kondomen!
  • Extra-Tipp: CBD Infused Gel. CBD wirkt bekanntlich krampf- und schmerzlindernd – ideal also, wenn du beim Sex unter Brennen oder Schmerzen leidest. 

*Wichtig: Dieser Beitrag ersetzt keine medizinische Beratung. Anhaltende Beschwerden sollten immer ärztlich abgeklärt werden! 

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