Woher kommt der Begriff Yoni?
Yoni ist Sanskrit, eine altindische Sprache, und bezeichnet Vagina, Vulva und Uterus zusammen – also einen Großteil der weiblichen Geschlechts- und Reproduktionsorgane. Wortwörtlich übersetzt bedeutet Yoni sogar heiliger Ort oder Tempel, was in der hinduistischen Tradition auf den Ursprung der weiblichen Schöpfungskraft hindeutet. Klingt auf jeden Fall schon vielversprechend, findest du nicht?
Yoni & Tantra
Der Begriff Yoni wird insbesondere mit Tantra in Zusammenhang gebracht. Tantra ist, ebenso wie Yoga, eine Jahrtausende alte Praxis aus dem indischen Raum, die primär weibliche Gottheiten verehrt und sich auch mit Leidenschaft, Gelüsten und erotischen Praktiken beschäftigt. Zusammen mit ihrem Gegenstück, dem Lingam, beschreibt die Yoni die Wechselenergie zwischen Männlichem und Weiblichem, wie es in der indischen Tradition durch die Gottheiten Shiva und Shakti verkörpert wird. Dem Weiblichen werden zum Beispiel Eigenschaften wie Vertrauen, Hingabe oder Einfühlvermögen zugeschrieben, während das Männliche beispielsweise durch Klarheit, Leidenschaft oder Disziplin gekennzeichnet ist. Es gibt das Eine nicht ohne das Andere und alle Menschen besitzen Anteile von beidem – egal, welches Geschlecht sie haben.
Die unendliche weibliche Kraft
Aufgrund der langen Zeit vorherrschenden Patriarchats in der westlichen Welt sind solche wertschätzenden Gedanken über weibliche Schöpfungskraft kaum noch vorstellbar. Jahrhunderte patriarchaler Strukturen haben dazu geführt, dass viele Frauen sich für ihre Weiblichkeit schämen oder sie verstecken.
Nicht aber so in der indischen Tradition – hier wird Weiblichkeit gefeiert. So gibt es im Hinduismus zum Beispiel auch viel Göttinnen, die von Männern und Frauen gleichermaßen angebetet werden. Ein Grund für die Unterdrückung der Frau war, dass viele Männer die Macht, die in uns Frauen lodert, fürchteten – und das auch zurecht, denn unsere Fähigkeiten sind grenzenlos.
Darstellungsform – ganz anders
Während sich moderne Abbildungen der Yoni primär auf die Vulva konzentrieren, so beinhaltet der Begriff traditionell auch Vagina und Gebärmutter. Symbolisch dargestellt wird die Yoni als runde oder viereckige Platte. Eine Einkerbung in der Mitte und eine Rinne als Rahmen bilden zusammen das Sammelbecken für Opfergaben zu Ehren der Götter. Lingam, der männliche Gegenpart wird als runder zylinderartiger Stein in die Mitte gesetzt.
Verbinde dich mit deinem inneren Tempel
Die Sichtweise, dass unsere Yoni gleich unser innerer Tempel ist, erzeugt gleich ganz andere Gefühle – insbesondere, wenn das deutsche Synonym auch als Schimpfwort genutzt werden kann. Die Yoni ist die Kraftquelle der Frauen, sie kann Leben kreieren und gebären, Lust empfinden und ist durch ihren monatlichen Zyklus mit dem Mond verbunden. Doch viele Frauen wissen gar nicht mehr, was ihre Weiblichkeit bedeutet. Auch hier kann deine Yoni dir helfen, wieder in Kontakt mit dir zu treten (Link YONI YOGA). Sie leitet dich und zeigt dir, was dir guttut und was nicht. Oft spricht man vom Bauchgefühl, doch was ist mit dem Yoni-Gefühl? Mehr dazu findest du hier (Link Kraft im Schoß)
Yoni Mudra – Symbol der Weiblichkeit
Du kannst deine Yoni auch mit der Hand visualisieren, mit einem sogenannten Mudra. Dafür legst du die Knöchel vor deiner Körpermitte aneinander, streckst die Zeigefinger nach unten, sodass sich die Fingerspitzen berühren. Die Daumen zeigen zueinander und berühren sich ebenfalls. Die anderen drei Finger werden eingerollt. Halte das Mudra und beobachte dabei deinen Atem. Bleibe hier für ein paar Atemzüge, während du den Blick innerlich zu deiner Yoni lenkst.
Das Bild der Yoni
Wissenswertes
Diese bildliche Sprache über Geschlechtsorgane wie im Hinduismus ist nicht die einzige im heutigen Asien. In der daoistischen Tradition ist zum Beispiel bei der Yoni die Rede vom goldenen Lotus oder Tor zum Paradies. Im Vergleich zu monotheistischer Religion, wo Geburt als ein Akt ohne sexuellen Kontakt vorgestellt wird, ist diese Sichtweise auf jeden Fall bemerkenswert.
By the way!
Mandalas kennt ihr alle. Diese verspielten, symmetrischen Ausmalbilder die man so gerne mal ausprobieren will aber nie jemals Zeit dafür haben wird. Mandalas sind in Wahrheit ein tantrisches Tool für die Mediation:
Mediation ist nicht etwas das von heute auf morgen gelernt werden kann. Es dauert eine ganz schöne Weile um seinen Kopf wirklich in einen Zustand der Ruhe zu bringen.
Das bekannte „Monkey Brain“ lässt sich nur mit viel Übungen beruhigen.
Im Tantra hat man herausgefunden helfen Yantras für eine bessere Konzentration.
Ähnlich wie Mandalas sind Yantras eine visuelle Darstellungen von symmetrischen angeordneten Formen. Das Yantra repräsentiert das Göttlich Weibliche. Die Kraft liegt im Zentrum der Darstellung, der Kern unseres Inneren. Sie wurden speziell für die Anbetung des Weiblichen entworfen.
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